Outdoor und Nachhaltigkeit

Weltkarten und Weltbilder (1): Verkehrte Welt


Verkehrte WeltIch gehe eine Wette ein: Alle, die diesen Blog lesen, haben oder hatte eine Weltkarte an der Wand hängen und ertappen sich dabei, wie sie über ferne Länder an den Kartenrändern philosophieren. Auch bei mir hing so eine Karte an der Wand. Unser Weltbild wurde und wird entscheidend durch Weltkarten geprägt. Denkt man. Die Wahrheit ist, dass Weltbilder auch unsere Weltkarten prägen. (more…)

Mikroabenteuer? Mikroabenteuer!


Alltag, der. Substantiv, Maskulin. All|tag; tägliches Einerlei, gleichförmiger Ablauf im [Arbeits]leben.

Mit dem Alltagsbegriff verbinden viele eine merkwürdige Hassliebe. Einerseits gibt Alltag Sicherheit und Routine, einen geregelten Ablauf. Andererseits empfinden viele die ewige Wiederholung als belastend, erdrückend, auf Dauer unerträglich. Wir wollen, nein, müssen ausbrechen, ihr entkommen, auf kleine Abenteuerinseln fernab vom Alltag, die uns wieder zu Sinnen kommen lassen. Jetzt denken alle an Urlaub. Richtig? Falsch! (more…)

Gewichtsreduzierung der Outdoor-Ausrüstung – Sinn und Unsinn


Die Diskussionen um ultraleichte Ausrüstung beginnen in der Regel mit den immer gleichen Fragen: Luxus oder Leichtigkeit, Komfort oder kompakt? Diese Fragen sind jedoch irreführend und haben letztendlich nichts mit dem grundsätzlichen Gedanken einer Gewichtsreduzierung der Trekkingausrüstung zu tun. Denn die Grundidee ist: Leichtigkeit ist Luxus. Je kompakter die Ausrüstung, desto komfortabler die Tour. (more…)

Der eigene Horizont und das Brett vor’m Kopf – Ein Morgen in Burkina Faso


Burkina FasoNichts hilft mehr, den eigenen Horizont zu erweitern, als Reisen. Als Grenzen zwischen Ländern zu überschreiten, um die eigenen Grenzen kennen zu lernen. Sie zu ertasten, zu erfühlen, riechen und schmecken. Und zu überwinden. Den vermeintlichen Dualismus zwischen Heimat und Ferne, zwischem Vertrautem und Fremdem, haben die meisten Reisenden vermutlich nie wirklich verstanden. Viele sind daher auf der Suche nach Momenten, die eigenen Horizonts mit einem Schlag erweitern. Und sie zwingen, Selbstverständliches neu zu denken. Ich erinnere mich genau: Früh Morgens, auf einem Schulhof mitten in der westafrikanischen Steppe. Das war so ein Moment. (more…)

Testbericht: The StickPic


StickPicVor jeder größeren Tour stellt sich für alle Fotografen die gleiche Frage: Was von der Fotoausrüstung soll mit, und vor allem: Wie soll sie mit. Kameras sind schwer, klobig und empfindlich. Obwohl ich normalerweise keine Tour ohne meine Spiegelreflexkamera unternehme, habe ich großes Gefallen an einem neuen, kleinen Begleiter gefunden: Dem StickPic, der Trekkingstöcke zum Stativ für Kompaktkameras umfunktioniert. (more…)

Outdoor und Nachhaltigkeit (2)


Outdoor & NachhaltigkeitIn der Einleitung zum hugsforhikers-Spezial über Nachhaltigkeit in der Outdoorbranche wurde bereits darauf hingewiesen, dass nahezu alle Outdoormarken nicht nur mit einem besonders umweltfreundlichen und sozial verantwortungsbewussten Image werben, sondern von einem allgemein gestiegenen Interesse an Nachhaltigkeit und Umweltschutz erheblich profitieren. Hinzu kommen weitgehend stagnierende Löhne in vielen Branchen, die einen Urlaub im Allgäu plötzlich mit den Stränden Kaliforniens konkurrieren lassen und somit Radeln und Wandern ein immer attraktiverer Zeitvertreib werden. Zwischen absurden Finanz- und Wirtschaftskrisen zeigte sich die Outdoorbranche daher krisenfest. Doch diese zeichnet sich auch durch eine bisweilen besonders kritische Kundschaft aus, wie das Beispiel Jack Wolfskin zeigt. Als die Firma aus dem Taunus Abmahnungen an Näherinnen schickte, die als Logo eine  Pfote verwendeten, reagierte die Kundschaft: Der „Tatzenskandal“, der im Internet und der Outdoor-Blogosphäre für viel Aufregung sorgte und Jack Wolfskin zum einlenken zwang hat bewiesen, dass Kunden der Outdoor-Branche kritisch und aufmerksam sind. (more…)

Outdoor und Nachhaltigkeit (1)


Outdoor & Nachhaltigkeit Ein neues Umweltbewusstsein scheint in der Gesellschaft angekommen zu sein. Ökologisch verantwortungsvoller Konsum ist nicht nur modern, sondern ein Statussymbol geworden. Denn heute ist man “draußen zuhause” (Jack Wolfskin). Man “hört nie auf, zu entdecken” (The North Face). Mit diesem neuen Abenteuergefühl wird jede Menge Geld verdient. (more…)

Bald Eagles beobachten? Im Nest? Live? Kein Problem.


Dank des Raptor Resource Project kann man nun von überall auf der Welt einem Weißkopf-Seeadler-Pärchen live per Webcam beim Ausbrüten ihrer drei Eier zusehen. Das fast zwei Meter breite Nest leigt seit fast vier Jahren in einer Pappel in rund 25 Metern Höhe im US-Bundesstaat Iowa. Das Paar brütet dort seit 2007 regelmäßig. Es gibt zwei Webcams, die das Nest 24 Stunden, sieben Tage in der Woche beobachten.

Der Livestream hat konstant sage und schreibe um die 130.000 Zuschauer. Eaglewatching ist in Iowa eine Art Volkssport und dem aufmerksamen Beobachter wird die Ironie an der Sache nicht entgangen sein: Eine Webcam bringt nicht nur das Nest, sondern auch einen Highway und dutzende anhaltende Pick Up Trucks in die Wohnzimmer der Welt. Von der Straße kann man das Nest auch mit einem Fernglas sehen. Wenn man wilde Vögel beobachten möchte, was kann es da besseres geben, als mit seinem dicken Truck direkt vor’s Nest zu fahren? (more…)

Neue Fotos: GR20

Vom 23/09/2010
4 Kommentare

Vorweg: Wen die Packliste (rund 9kg im Rucksack ohne Verpflegung) oder der Etappenplan interessiert, beides gibt’s hier (pdf).

Wir sind also seit knapp zwei Wochen aus Korsika vom GR20 zurück, und ich bin jetzt endlich dazu gekommen, ein paar Fotos hochzuladen. In Schottland ist mir vor zwei Jahren mein schöner Polfilter für mein Weitwinkel-Objektiv kaputt gegangen und ich habe mich bis vor der Abfahrt erfolgreich gegen mich selbst gewehrt, einen neuen zu kaufen (bei einem Linsendurchmesser von 77m sind die ganz schön teuer). Habe dann aber im Internet ein billiges Angebot für einen Hama-Filter gefunden und den doch noch mitgenommen. War ‘ne Dumme Idee. Scheißteil. Kein Vergleich zu meinem alten, liebgewonnen Original. Naja, am falschen Ende gespart und im wahrsten Sinne des Wortes Lehrgeld bezahlt. ;)

Falls das hier jemand lesen sollte, der ebenfalls überlegt den GR20 zu gehen, zwei kurze Hinweise: In beiden großen Reiseführern (vom Stein- und Rother-Verlag) steht, dass das Zelten in Vizzavona am Bahnhof nicht mehr möglich sei. Zumindest in diesem Jahr war das falsch, hinter dem Bahnhof  war eine ausgeschilderte Zeltmöglichkeit für 5 Euro/Person. Ob das im nächsten Jahr auch noch der Fall ist, weiß ich leider nicht. Was ich aber weiß, und das ist mindestens genauso wichtig, ist dass der alte Dackel beim Refuge de l’Onda gerne an schwedische Zelte pinkelt. Also aufpassen! ;) (more…)

GR20 Nord – Packliste und Etappenplan


Am kommenden Freitag, den 27.08., geht es endlich los: Mit dem Auto nachts nach Genua, von dort wird mit der Fähre übergesetzt nach Bastia und dann geht es mit dem Auto weiter nach Calenzana – den Startort des Nordteils des Grande Randonnée 20 auf Korsika. In insgesamt elf Tagen geht es dann von Calenzana nach Vizzavona, via a Muvrella (2148m), Monte Cinto (2706m), Paglia Orba (2525m), Monte Rotondo (2622m) und Monte d’Oro (2389m). Da die Zeit insgesamt leider nur für den Nordteil des GR20 reicht, dachte ich mir, das zumindest alle erreichbaren Gipfel in der Nähe (nicht mehr als einen Tagesmarsch vom GR20 weg) mitgenommen werden müssen…

Insgesamt geht es mit 9320 Gramm auf dem Rücken (gerechnet ohne Kamera und Wasser, Verpflegung wird zum Großteil Martin tragen, weil ich das Zelt+Kocher im Rucksack habe) rund 8700m hoch und 8500m runter, macht grob 17.000 Höhenmeter in elf Tagen auf etwas über 100km Strecke. “Vorfreude” beschreibt nicht annähernd das, was mich seit Monaten von der Diplomarbeit ablenkt… Mir und Martin juckt es richtig unter den Füßen.

GR20-Nord Packliste, GR20-Nord Etappenplan.

Tell It On The Mountain


Im September diesen Jahres wird aller Voraussicht nach die DVD der Doku “Tell it on the Mountain” erscheinen. Es ist eine “documentary full of tall tales and alluring lore from the Pacific Crest Trail.” Gedreht wurde im Jahr 2006, im Trailer zu sehen ist deswegen auch Carsten a.k.a Sauerkraut von fastpacking.de, der damals seinen Thru-Hike aufgrund eines Bandscheibenvorfalls nach rund 1000km abbrechen musste, den PCT dann aber später in einem zweiten Versuch 2008 geschafft hat. Ich glaube von dieser Erfahrung her rührt auch sein besonderes Interesse für Ultraleichtes Trekken – eine Outdoor-“Philosophie” (ich nenne das jetzt einfach mal so), die ihren Ursprung auch in der Thru-Hiker-Szene des PCT hat. Carsten ist übrigens zwei Jahre vorher schon den Appalachian Trail (AT) komplett gewandert (ihm fehlt also nur noch der Continental Divide Trail zur Triple Crown, den er, glaube ich, 2011 versuchen möchte) und darf wohl ohne große Widersprüche als deutsche Version eines personifizierten Lexikons der US-amerikanischen Weitwanderwege gelten. So oder so ähnlich jedenfalls. Wer sich hierzulande für den PCT interessiert, kommt um seinen Blog jedenfalls nicht wirklich herum.

Hier also der vielversprechende Trailer:

Trailer – Tell it on the Mountain from TellitontheMountain on Vimeo.

Ab Minute 02:29 ist auch der wunderbare Crater Lake zu sehen. (more…)

Web Nomad Outdoor Blog des Jahres 2011